22. - 28.08.2021
Nationalpark 4
Bald ist die Hälfte unseres ersten Reiseabschnitts um. Ich bin mehr als erstaunt, wie schnell die Zeit vergeht. Auch das Moggelkind beschwert sich entrüstet auf den Boden stampfend: „Mama, ich bin total sauer. Hier sind die Tage viel schneller um, als in Deutschland! Das ist so gemein! Ich bin ganz, ganz wütend!“
Mir kommt es ebenfalls so vor, als hätten die Tage hier weniger Stunden. Obwohl ich nicht arbeite, komme ich – gefühlt – zu weniger, als daheim. Vieles, was ich während dieses Sabbatjahres und der Reise tun wollte, habe ich noch nicht ein Mal begonnen.
Vielleicht machen wir alles langsamer? Oder wir müssen hier Dinge tun, die zu Hause entfallen? Oder oder oder – an was liegt es?
Polonina Carynska
Für heute jedenfalls steht unsere erste richtige Wanderung ohne Backup in Form eines Kinderwagens auf dem Programm. Ich habe Bedenken, dass Moggelchen und Hans dieser Herausforderung nicht gewachsen sind und überlege, ob ich nicht lieber alleine auf den Kamm der Polonina Carynska steige (https://www.alltrails.com/de/route/poland/subcarpathian-podkarpackie/polonina-carynska). Auch, weil wir keine Karte haben und ich mir unsicher bin, ob alles gut ausgeschildert ist. Was mache ich denn, wenn die zwei unterwegs von allen Kräften verlassen werden? Oder wir uns verlaufen und die Strecke deutlich länger wird als vermutet?
In Ustrzyki Gorne angekommen zerschlagen sich schon einige meiner Zweifel: Ich kann eine Karte kaufen, wird finden unproblematisch den Bus zur Ausgangsstelle und rings um uns sind so viele Polen, dass bestimmt einige davon die gleiche Route ausgesucht haben, wie wir.
Tatsächlich laufen wir nie allein und sind so – auch ohne die Karte überhaupt ein einziges Mal anzuschauen – auf der sicheren Seite. Es geht steil durch einen Buchenwald bergauf. Ein schmaler und steiniger Weg führt bis zur Baumgrenze und windet sich dann durch steppenartiges Gras den Rest der Steigung hinauf. Hans fällt mit der Zeit nach hinten ab, aber der Moggel läuft und läuft und läuft – die ganze Zeit plappernd – den Berg hinauf, als wäre es eben.
Am höchsten Punkt mit 1297 Metern platze ich fast vor Stolz: Mein Vierjähriger hat ohne eine einzige Beschwerde diesen Bergkamm erklommen und strotzt nach wie vor vor Kraft. Hans dagegen ist fix und fertig. Wir lachen alle drei über diese Tatsachen.
Auch der Abstieg lässt das Moggelkindchen kalt. Fast 5 Stunden brauchen wir für die 8 km mit 570 Meter Auf- und die 620 Meter Abstieg zum Parkplatz, von dem wir am Morgen gestartet sind.
Ich glaube, wir sind bereit für weitere Jakobswege und das geplante Klettersteigen auf der Reise im nächsten Jahr. Ich freue mich unheimlich, dass dem kleinen Mann das Wandern sogar richtig Spaß macht.
Da wir noch einen weiteren Tag im Nationalpark Bieszczadzki verbringen möchten, bleiben wir ganz in der Nähe auf einem Campingplatz, auf dem wir auch endlich mal wieder Wasser nachfüllen und anderen Bedürfnisse, die Malte so hat, befriedigen können.
Um 20.00 Uhr liegen Hans und das Moggelchen im Bett. Nur ich lass diese erfüllende Wanderung noch länger in mir nachklingen...
Hrrrchpuuuuh...
Die Nacht ist – euphemistisch ausgedrückt – sehr unruhig und der Nieselregen, mit dem der Dienstagmorgen beginnt, trägt auch nicht gerade dazu bei jubelnd in diesen Tag zu starten.
Wir überlegen, was wir bei diesem Wetter unternehmen können und wo Hans die nächste Nacht verbringen kann, damit auch seine Ansprüche an einen Urlaub endlich wieder erfüllt werden.
Wir einigen uns auf einen kleinen Abstecher nach Wolosate, wo es eine Huzulenzucht gibt (http://de.polandforall.com/wie-einst-die-trapper.html). Huzulen sind belastbare Arbeitspferde, die den Bauern in den Karpaten früher dabei halfen, das unwegsame Gelände zu bestellen. In Wolosate kann man auf ihnen reiten oder Kutsche fahren und wir lassen uns überraschen, ob eines von beidem eine Option für uns ist.
Auf dem Weg dorthin sehe ich mit dem Moggel den ersten schwarzen Storch meines Lebens auf einer Wiese neben der Straße stehen. Bevor ich jedoch die Kamera zücken kann, breitet er schon seine Flügel aus und fliegt davon. In Wolosate angekommen wird uns angesichts des Wetters und der auch schon fortgeschrittenen Zeit klar, dass es am vernünftigsten ist, wenn das Moggelkind drei Runden auf einem Huzulenpferd reitet und wir dann einfach weiterziehen.
Nach einer Pizza setzen wir unseren Weg auf der großen Karpatenschleife mit verschiedenen Stops an schönen Holzkirchen fort. Ziel ist Szczawnica, wo Hans eine Unterkunft gefunden hat und wir hoffentlich einen Stellplatz finden, der uns am nächsten Tag eine kurze Anreise in den Pieninen Nationalpark ermöglicht (https://www.polen.travel/de/sehenswertes/nationalparks/nationalpark-pieninen-pieninski-park-narodowy), wo wir Christian treffen möchten.
Malte hängt fest...
Zum Abendessen möchte ich Hans und Nathanael eine besonders schöne Aussicht bieten. Kurzerhand biege ich daher von der Hauptstraße rechts ab auf ein kleines Sträßchen, das auf einen Hügel führt, in der Hoffnung oben am Waldrand parken zu können.
Leider wird die Straße oben am Berg aber so eng, dass ich beschließe, doch lieber zu wenden. Ein kapitaler Fehler...
Beim Versuch auf einer leicht geschotterten Einfahrt eine Baustelle zu drehen, rutscht Malte mit dem linken Vorderrad 30 cm weiter Richtung Tal in den Dreck. Sofort drehen die Reifen durch und egal, wie ich versuche, aus dieser Einfahrt wieder herauszukommen, es wird immer nur schlimmer. Auch die Bretter, die wir unter die Reifen zu legen versuchen, helfen leider nicht. Schließlich hängen wir so schräg am Berg – schweres Hinterteil von Malte oben, leichter Fahrerteil mit Antrieb unten – , dass wir aussteigen und ins Dorf laufen, um Hilfe zu holen.
Zum Glück ist direkt an der Abzweigung, die ich genommen habe, eine Autowerkstatt und – dem Himmel sei Dank – spricht deren Besitzer ausreichend gut Englisch, um die Schilderung meines Problems zu verstehen. Er lässt sofort alles stehen und liegen, um mit seinem Neffen und uns zusammen das Unglück zu betrachten.
Nachdem er selbst den Wagen noch deutlich weiter in die Erde gräbt, als ich es schon geschafft habe, ruft er einen Freund an, der einen Traktor hat...
Ich selbst stelle mich in die Küche und mache Kartoffelpuffer. Das meiste dafür habe ich morgens auf dem Campingplatz schon vorbereitet und das letzte, was ich jetzt noch gebrauchen kann, sind vor Hunger genervte Mitstreiter.
Meine Messnerin in Gingen an der Fils hat mich fürs Leben gelehrt: "Wenn Essen, Trinken und Schlafen bei Elia geholfen hat, hilft es auch bei allen anderen Menschenkindern!"
Nach 15 Minuten ist der Traktor da. Schon auf den ersten Blick ist Hans und mir klar, dass das nicht klappen wird. Malte ist viel zu groß und schwer für dieses Traktörchen, der lediglich die Größe eines fahrbaren Rasenmähers hat!
Trotzdem versuchen die beiden Polen ihr Glück. Arbeitende Männer sollte man nie belehren – diesen Fehler habe ich zwar mehr als ein Mal gemacht, aber inzwischen doch von meiner „Fehler-die-man-mehrmals-machen-kann-Liste“ gestrichen...
Maltes Motor qualmt, während die Reifen des Traktors durchdrehen...
„I will call another friend. He has a bigger tractor!”
Wir warten wieder und ich backe – die Pfanne aufgrund der Schräglage gut festhaltend – die zweite Portion Kartoffelpuffer aus. Natürlich ist das Bild nicht von jenem Abend...
Der zweite Traktor ist schon deutlich größer. Die Männer versuchen Malte nun zu drehen, was wir ja auch schon versucht hatte – ohne Traktor... Sie bewegt sich einige cm in die gewünschte Richtung, aber herausziehen lässt sie sich dennoch nicht.
Inzwischen ist es dunkel und Hans schickt in seiner Aufregung ein Stoßgebet nach dem anderen in den Himmel. Ich dagegen finde es fast schon cool. Endlich ein richtiges Abenteuer! Ein bisschen mehr Aufregung als sonst so...
Außerdem ein echtes Lernfeld für mich: Was mein weiteres Leben mit Malte anbelangt, was meine Perspektive auf die Polen betrifft und natürlich was mein Gottvertrauen angeht! Ganz davon abgesehen, was der Moggel alles dabei lernen kann: Aufgeben ist nicht die erste Option, sondern die letzte. In den meisten Fällen findet sich eine Lösung!
„We will look for a bigger tractor! But he will come from another town and that takes some time…”
Es ist Wahnsinn: Wir bitten einen völlig fremden Mann um Hilfe. Der holt seinen Freund. Beide engagieren einen weiteren Freund. Der wiederum hat einen dritten Freund. Und all diese Männer helfen uns einfach so. Aus reiner Freundlichkeit! Und vielleicht auch, weil sie diese Herausforderung meistern möchten. Dass die Polen erfinderisch sind und nicht aufgeben, bevor es eine Lösung gibt, habe ich schon in der Zeit mit Sabine erlebt, auch wenn ich es nicht dokumentiert habe...
Der dritte Traktor kommt. Es ist ein Vierradantrieb und er hat endlich die Größe, der man zutrauen kann, Malte aus dem Schlamm zu ziehen. „If this doesn´t help, nothing will help!“; wir lachen wir gemeinsam und gehen davon aus, dass es dieses Mal klappt.
Als der Freund des Freundes des Freundes mit seinem 4x4 loslegt, bewegt Malte sich ruckelnd aus dem Dreck. Wir jubeln und hüpfen in die Luft!
Noch zwei, drei Ruckler und sie ist gerettet. Und wir mit ihr!
Selbstverständlich sind die Scheine, die ich den Männern zustecke nicht im Mindesten wert, was sie heute Abend für uns getan haben. Und es zeigt sich mal wieder: Es gibt doch noch Menschen auf dieser Welt, die das Herz am richtigen Fleck haben und bedingungslos hilfsbereit sind. Diesen Mann, seine Freunde und ihre Unterstützung werde ich nie mehr vergessen. Und wann immer ich es kann, will ich sie weitergeben an die, die meine Hilfe brauchen...
Wir fahren Hans ans Hotel und suchen einen Parkplatz für uns.
Leider finde ich nur Plätze auf dem Gras. Da es die ganze Nacht regnet, schlafe ich kaum: Hoffentlich kommen wir hier morgen früh wieder aus und stecken nicht gleich wieder fest. Gedanklich suche ich schon nach Möglichkeiten, wer mich dieses Mal aus dem Dreck ziehen könnte... Dabei hatte ich diesen Fehler doch sofort auf meine „Nie-nie-nie-wieder-machen-Liste“ gesetzt!
Ohne Probleme können wir den Parkplatz jedoch am Morgen verlassen und Hans abholen.
Zakopane – das polnische St. Moritz
Da es weiterhin regnet und die Wettervorhersage auch keine angenehmeren Aussichten bringt, kontaktieren wir Christian, der in Zakopane eine Unterkunft gefunden hat, und beraten, wie wir weiter vorgehen. Christian ist aus Ingolstadt angereist, um mir beizubringen, wie ich selbst Inhalte auf meine Homepage einpflegen kann. Ich helfe ihm im Gegenzug bei einem seiner Projekte. Und da Hans da ist und auf das Moggele aufpassen kann, wäre es schön, wenn wir eine Wanderung für Erwachsene machen könnten. Schließlich sind bislang alle Touren kinderfreundlich gewesen und die Hohe Tatra gibt doch so viel mehr her...
Sein Besuch ist für vier Tage angesetzt und ich hoffe, wir können in dieser Zeit die sieben Wochen, die ich inzwischen hinterherhinke, online stellen. Nachdem wir die geplante Wanderung verschieben, nach Zakopane fahren und ich mit Christian den gesamten Dienstagnachmittag über dem Rechner brüte, gebe ich diese Hoffnung aber schnell auf: „Das schaffen wir nie! Dass das so viel Arbeit ist, hätte ich im Traum nicht gedacht...“
Zum Glück hält Hans mir wieder einmal den Rücken frei. Er ist mit Moggel im Hallenbad gewesen. Da ich mit Malte auf dem Parkplatz seines Hotels stehen darf ist das hin- und her zwischen Hans und mir für Moggel ganz einfach. Raus aus Malte, Straße überqueren, rein ins Hotel... Kind, Spiel- und Bastelsachen wechseln so regelmäßig die Bleibe.
Am Abend essen wir gemeinsam anlässlich Nathanaels Namenstag in der schön geschmückten Malte Pfannkuchen mit Heidelbeeren und Sahne. Sehr lecker!
Nationalpark 5
Am nächsten Tag nutzen wir alle die regenfreie Zeit. Christian und ich erklimmen im Nationalpark Tatrzanski den Kasprowy Wierch mit 1987 Metern Höhe (https://www.polen.travel/de/sehenswertes/nationalparks/nationalpark-hohe-tatra-tatrzanski-park-narodowy). Auch wenn halb Zakopane die gleiche, etwa 13 km lange Route zur Besteigung wählt, genieße ich die Wanderung mit über 1200 Höhenmetern Aufstieg sehr. Bis zur Mittelstation der Seilbahn geht es mäßig steil auf einem breiten Steinweg nach oben. Dann wird der Aufstieg schmäler und steiler und am Ende schlängelt sich der schmale Weg auf einem Kamm bis hin zum Kasprowy Wierch und der Bergstation der Seilbahn. Das Wolkenspiel ist fantastisch und ich bin so begeistert, dass ich gleichsam über den Kamm hinwegfliege.
Man kann die wundervollen Bilder gar nicht mit der Kamera einfangen, so dass mir nur bleibt, sie mit allen Sinnen in mich aufzusaugen und in meinem Herzen zu bewahren.
Schade, dass Tobias nicht dabei sein kann...
An der Bergstation werden wir schon von Hans und dem kleinen Mann mit einem freudigen „Ätschegäbele – wir waren schneller!“ empfangen. Sie sind in aller Ruhe zur Talstation gelaufen und mit der Gondel nach oben gekommen, um zusammen mit uns die letzten Meter zum Beskid mit 2012 m zu laufen.
Auch dort ist uns eine umwerfende Aussicht gegönnt. Ich bin erfüllt und glücklich!
Da es schon Nachmittag ist und wir nach wie vor alle sieben Wochen meines Blogs vor uns haben, nehmen Christian und ich auf dem Rückweg ebenfalls die Bergbahn. Da wir kein Ticket vorgebucht haben, müssen wir allerdings 1,5 Stunden anstehen – sehr viel länger hätten wir für einen Abstieg vermutlich auch nicht benötigt...
Unten angekommen schenkt uns Hans noch eine Kutschfahrt zurück zum Hotel. Was für ein wundervoller Tag!
In meiner Abendsession bearbeite ich die restlichen Bilder, so dass der Donnerstagnachmittag hoffentlich erste Erfolge beim Einstellen der Inhalte bringt.
Nationalpark 6
Da der Donnerstagvormittag eher trocken zu werden scheint, beschließen wir die am Dienstag ausgefallene Wanderung auf die Trzy Korony im Nationalpark Pieninski nachzuholen (https://www.polen.travel/de/sehenswertes/nationalparks/nationalpark-pieninen-pieninski-park-narodowy).
Fritz Belege hält Hans zurück, aber das Moggelkind möchte gerne mit. Ich freue mich sehr über diese Zusage und so fahren wir zu dritt mit Christians Auto um 7.30 Uhr nach Sromowce Nizne, um die 7 km mit 565 Höhenmetern Auf- und Abstieg auf die drei Kronen zu laufen.
Anfangs kommt das Kind nicht so recht in die Gänge und ich fürchte schon einen für mich anstrengenden Vormittag, aber ein leckeres Käsebrot mit einem schokoladigen Müsliriegel zum Nachtisch bringt die fehlende Energie zurück: „Ich schalte jetzt den Turbo ein!“ verkündet der Bursche mit dem letzten Bissen und gibt von da an keinen klagenden Laut mehr von sich, sondern läuft strammen Schrittes an meiner Hand im leichten Nieselregen durch den Wald. Die Bäume halten uns bis auf die letzten Meter trocken. Erst auf den exponierten Stufen zum Gipfel fehlt uns dieser Schutz, aber da haben sich die Regenwolken auch schon verzogen.
Wir haben erneut Glück und können den Blick auf das Tal und den Fluss Dunajec genießen.
Mein Schaffell-Trauma
Als ich 1991 mit einer Jugendgruppe des evangelischen Jugendwerks für eine Begegnungsfreizeit zwischen polnischen und deutschen Jugendlichen in der Hohen Tatra war, hätte ich mir so gern eines der vielen Schaffelle gekauft, die ich damals in Zakopane in den kleinen Hütten mit Verkaufsartikeln für Touristen gesehen habe. Leider hat mein Taschengeld nicht gereicht und ich hätte auch nicht gewußt, was ich mit diesem kuscheligen Teil anfangen soll. Aber in Erinnerung blieb es mir... als unerfüllter Wunsch... als Schaffell-Trauma quasi.
Bei der Planung ein weiteres Mal nach Zakopane zu gehen, war jedoch klar, dass ich das dieses Mal nachholen würde: Ich würde mir und dem Kindlein unbedingt ein Schaffell kaufen. Erstens, weil mein Taschengeld dieses Mal ausreichen würde, zweitens, weil ich mir ja aus jedem Land eine Erinnerung mitnehmen möchte, und drittens, weil ich dieses Mal auch eine langjährige Verwendung dafür habe – das Schaffell wird uns in Malte in kalten Nächten wärmen. Innen im Bett, draußen im Liegestuhl und unterwegs im Fahrradhänger.
Ich weiß: Fell kaufen – pfui! Nicht vegetarisch und erst recht nicht vegan! Zero woke!
Aber wenn ich überlege, wieviel Gas für Heizung, wieviel Wolle für mehr Bekleidung ich dadurch über viele Jahre spare, entscheide ich mich relativ guten Gewissens dafür.
Auf dem Rückweg kaufe ich also Schaffelle für uns und wir suchen die aller-, aller-, allerkuschligsten aus. Da die Nächte inzwischen auf etwa 8° Celsius abkühlen, können wir sie auch sofort benutzen und genießen.
Helgas Freundin Cristina
Nach getaner Arbeit und viel Spiel für das Kind am Donnerstagnachmittag lädt Hans uns alle zum Abendessen ein. Wir gehen zu viert ins italienische Restaurant „Cristina“ und werden dort verwöhnt (https://www.cristina.pl).
Nach so langer Zeit ohne Essen in einem Restaurant lasse ich es mir richtig gut gehen und esse nach den Spinatgnocchi mit Birne und Walnuss in Gorgonzola-Soße sogar noch einen köstlichen Nachtisch. Hans und das Moggelchen teilen sich eine Holzofenpizza und schnabulieren danach erst Pannacotta mit Waldfrüchten in Erdbeersoße und dann einen Schokokuchen mit weichem Kern und Vanilleeis.
Es schmeckt so lecker; so unglaublich lecker, dass wir morgen, an unserem letzten gemeinsamen Tag in Polen, nochmals einen Besuch bei „Cristina“ einplanen.
Helga hat nichts dagegen; ganz im Gegenteil! Cristina und sie passen zusammen wie die Faust aufs Auge...
Do widenia Polska!
Den durchweg regnerischen Freitag verbringen Christian und ich vor dem Rechner. Es ist der letzte Tag für uns alle in Polen und das heißt: Endspurt!
Wir kommen erstaunlich gut voran, machen eine schnelle Mittagspause mit Hans und Kind bei Cristina, düsen noch zusammen für mich und meine Dreckwäsche in den Waschsalon und arbeiten dann mit Unterbrechung für ein Abendessen weiter.
Auch wenn es anstrengend ist freue ich mich sehr über die getane Arbeit. Fast fühle ich mich an mein Leben vor 14 Wochen erinnert: Essen, Arbeiten, Essen, Kind, Arbeiten, Kind, Essen, Schlafen und von vorne...
Kurz vor 1 Uhr nachts kann ich – Christian ist schon länger im Hotel – tatsächlich sagen: Alles ist in einer Rohfassung im Netz. Feinschliff kann ich dann später noch machen... Dankbar für die bisherige Arbeit kann ich Christian nun als bisherigen Blogger ablösen und selbst meine Seite bearbeiten. Damit habe ich mal wieder meine Komfortzone verlassen: Give me five!
Auch die Vorbereitungen für die Abreise sind ich erledigt: Wir können morgen früh um 9.30 Uhr hinter Christian und Hans in die Slowakei einreisen.